Chinesischer Konzern übernimmt TV-Sparte von Metz

Der chinesische Elektronikkonzern Skyworth kauft die TV-Sparte der insolventen Metz-Werke GmbH. Der Standort im fränkischen Zirndorf ist gerettet, jedoch bleiben nur 70% der Arbeitsplätze erhalten.

Der Insolvenzverwalter des TV-Herstellers gab am Dienstag bekannt, dass der chinesische Konzern Skyworth die TV-Sparte der Firma Metz übernehmen wird. Skyworth wolle den Standort in Zirndorf erhalten, benötige allerdings nur 152 der 219 Beschäftigten. Die Mitarbeiter, die nicht mehr weiter beschäftigt werden, können für 6 Monate in eine so genannte Transfergesellschaft wechseln und Weiterbildungsmaßnahmen erhalten. Nach der Betriebsversammlung am Dienstag reagierten die Metz-Mitarbeiter teils erleichtert, teils ernüchtert auf die Zukunftspläne ihres Arbeitgebers. „Gott sei Dank, geht es weiter“, so der allgemeine Tenor der Arbeitnehmerschaft. Aufgrund der nicht unwesentlichen Jobverluste war jedoch die Stimmung bei vielen Mitarbeitern gedrückt.

Panasonic DP-UB824258,00 € Der Käufer der Metz-Werke GmbH, Skyworth, gilt als Marktführer bei der Fernseher-Herstellung in China und zählt darüber hinaus zu den Top-Ten der weltweit führenden Fernsehgeräte-Herstellern. Die 1988 gegründete chinesische Holding mit Sitz in Shenzhen hat Fabriken in der Mongolei, Hongkong, Guangzhou und Dongguan und beschäftigt insgesamt 37.000 Mitarbeiter, davon ca. 30.000 in der Fernseher-Herstellung. Seit Jahren verfolgt der chinesische Konzern einen ehrgeizigen, aber organischen Wachstumskurs und will deshalb die Produktionsstätte in Zirndorf weiter betreiben sowie die Marke Metz ausbauen. Zudem hofft Skyworth natürlich, die bestehenden Geschäftsbeziehungen und das Händlernetzwerk der Firma Metz für die Erschließung des europäischen Marktes und die Einführung von Produkten der eigenen Marke Skyworth nutzen zu können.

Die Gläubiger haben der Übernahme bereits zugestimmt und die Genehmigung der Kartellbehörden sei beantragt. Bis zum 1. Juni 2015 soll der Betriebsübergang abgewickelt sein. Die Metz-Werke GmbH konnte zuletzt den Konkurrenten und dem Preisverfall in der Fernsehsparte nicht mehr standhalten und meldete im November 2014 Insolvenz an. Das Familien-Unternehmen feierte erst 2013 ihr 75-jähriges Bestehen. Nach dem Ableben des Geschäftsführers Paul Metz im Jahr 1993 übernahm seine Frau Helene bis 2010 die Firmenleitung. Als Nischenunternehmen produzierte Metz qualitativ hochwertige Geräte und war eine der letzten TV-Hersteller, die an ihrer Produktionsstätte in Deutschland festhielten. Insgesamt wird das Fernseher-Geschäft immer schwieriger. So sei der auch der Gewinn des Konkurrenten LG Electronics im ersten Quartal um ca. 36% zurückgegangen, teilte das Unternehmen mit.

Abschließend erklärte der sichtbar zufriedene Insolvenzverwalter, dass Metz nun mit Skyworth einen starken Partner an der Seite habe, der über eine klare Vision verfüge. Somit habe Metz wieder eine langfristige Perspektive. Auch der Geschäftsführer der Metz-Werke GmbH meint, man arbeite nun schon 1,5 Jahre mit Skyworth zusammen und habe den Konzern als starken und verlässlichen Partner kennengelernt. Wenn es ihnen gelänge, die Stärken von Skyworth und Metz zu kombinieren, dann sehe er das durchaus als ganz positive Zukunft für Metz.

Veröffentlicht in TV am 05.05.2015
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