Neue Energie-Label für Küchengeräte?

Beim Kauf einer Waschmaschine ist die Stromeffizienz für viele Verbraucher ein entscheidendes Kaufargument. Schließlich sind stromsparende Haushaltsgeräte umweltfreundlich und schonen den Geldbeutel. Daher sollen nach einer EU-Richtline sogenannte Energielabels den Stromverbrauch kennzeichnen. Was als Hilfe gedacht war, entwickelte sich zunehmend zum Verwirrspiel. Nun fordert der Deutsche Elektroverband eine neue einheitliche Kennzeichnung aller Geräteklassen.

Energielabel Informieren über Stromverbrauch

Anhand des EU-Label sollen sich Informationen bezüglich des Stromverbrauchs und andere wesentliche Eigenschaften des Haushaltsgeräts mit einem Blick ablesen lassen. Folgende Geräte müssen nach den Richtlinien der Europäischen Union über ein solches Informationslabel verfügen:
* Kühl-und Gefriergeräte, sowie Kombinationen
* Waschmaschinen
* Wäschetrockner
* Geschirrspüler
* Lampen für den Haushalt
* Backöfen
* Klimageräte
* Staubsauger
* Dunstabzugshauben
* Fernseher
Das Design der Label ist einheitlich und kann aufgrund der intuitiv gestalteten Symbole in jedem europäischen Land gelesen werden. Eine Farbskala von grün nach rot stellt die jeweilige Energieeffizienz dar, die in der Regel von A+++ bis G reicht.

Mehr verwirrend als informativ

Hier beginnt es bereits verwirrend zu werden. Während eine Waschmaschine über eine Skala von A+++ bis D verfügt, besitzt der Fernseher eine Einteilung von A+ bis F und der Staubsauger von A bis G. Ob die Produkte stromsparend sind und den Haushalt finanziell entlasten, kann eigentlich nur noch ein Fachmann erkennen. Diesbezüglich hat der Verbraucherzentrale Bundesverband VZBV und die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz anlässlich des Verbrauchertages am 15.März.2015 einen Marktchek durchführen lassen. Dabei kam man zu dem Ergebnis, dass der Verbraucher bei den aktuell verwendeten Energielabeln nur sehr schwer den Überblick behalten kann.

Eine gute Energieeffiziensklasse ist nicht immer stromsparend

Ob Küchengeräte stromsparend arbeiten, ist vor allem am absoluten Stromverbrauch zu erkennen. So ist es durchaus möglich, dass ein Fernsehaparat der Klasse A mehr Strom verbraucht als ein Kleinfernseher mit der Einstufung Klasse B. Der Grund dafür liegt in den einzelnen elektronischen Bauteilen wie Netzteil oder elektronische TV-Module, deren Stromverbrauch insbesondere bei Kleingeräten ins Gewicht fällt. Laut einer kürzlich durchgeführten Forsa-Umfrage glauben 73 Prozent der Verbraucher, dass eine Waschmaschine mit einer Energieeffiziensklasse von A+ besonders stromsparende Haushaltsgeräte sind. Tatsächlich handelt es sich aber um eine sehr schlechte Klassifizierung, denn durch die hohen Anforderungen der EU kommen heute nur noch Waschmaschinen, Geschirrspüler und Kühl-und Gefriergeräte ab einer Klasse von A+ in den Handel. Damit ist eine Maschine der Stromverbrauchsklasse A + die schlechteste. Der Bundesverband der Verbraucherzentralen empfiehlt daher, sich vor dem Kauf einer Waschmaschine über den absoluten Stromverbrauch zu informieren. Dieser ist auf dem Energielabel der Haushaltsgeräte unterhalb der Farbskala der Effizienzklasse zu finden.

Es besteht Handlungsbedarf

Für eine normalen Haushalt spielt der Energieverbrauch aufgrund der hohen Strompreise eine entscheidende Rolle. Daher ist ein leicht verständliches Energielabel mit realistischen und nachvollziehbaren Wertangaben besonders wichtig. Laut Aussage des Bundesumweltministerium plant die Europäische Gemeinschaft die Effizienzklassen A (gut) bis G (schlecht) für alle Geräte einheitlich einzuführen und den absoluten Stromverbrauch deutlicher zu kennzeichnen.

Veröffentlicht in Haushalt am 26.03.2015
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