Wird Spritklau zum Volkssport?

Der Klau von Benzin an Tankstellen greift bundesweit immer mehr um sich. Viele Menschen können sich die hohen Spritpreise nicht mehr leisten, brauchen das Auto aber, um zur Arbeit oder einfach nur in den nächsten Supermarkt zu kommen. Beliebt ist diese neue Eigenart vor allem bei Männern. Die trauen sich mehr, die setzen auf das Risiko, tanken voll und fahren dann zügig davon. Diese Verbrechen können zu weniger als der Hälfte aufgeklärt werden, da viele Fahrerflüchtige mit falschen Kennzeichen vorfahren oder diese zuvor abmontieren.

Frauen trauen sich nicht so sehr, ebenso sind auch Fahranfänger und Rentner pflichtbewusst und zahlen die Tankfüllung ordnungsgemäß an der Kasse. Einige Fahrer stehlen das Benzin weil sie gegen die hohen Preise rebellieren wollen, andere Fahrer haben zu wenig Geld, um ihr Auto immer wieder voll tanken zu können. Besonders beliebt zum Klauen sind die kleinen, meist freien, Tankstellen, da diese häufig keine Videoaufzeichnung haben und es später mit der Beweislage schwierig ist. Es wurde jedoch sogar schon beobachtet, wie verkleidete Fahrer tankten und danach schnell weg fuhren. Etwa die Hälfte der Diebe ist in einem Alter zwischen 30 und 50 Jahre alt. Den Tankstellen entstehen große, finanzielle Einbußen, die sie aus eigenen Mitteln auffangen müssen, da die wenigsten Täter geschnappt werden. Manchmal handelt es sich um Wiederholungstäter, die mehrfach dieselbe Tankstelle bestehlen. Ein bedenklicher Trend, der die Probleme der Gesellschaft widerspiegelt.

Veröffentlicht in Auto am 25.07.2013
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